Nicht nur auf Facebook und Instagram, sondern auch bei WhatsApp werden die Möglichkeiten zur Kommunikation mit Unternehmen ausgebaut.
Facebook treibt die Pläne voran, seine Apps zur Plattform für den Austausch zwischen Unternehmen und ihren KundInnen zu machen. Bei der Entwicklerkonferenz F8 Refresh letzte Woche öffnete das Online-Netzwerk unter anderem die Schnittstelle für Chats bei der Foto-Plattform Instagram für alle Entwickler. Damit können nun Firmen direkt in der App mit ihren KundInnen kommunizieren.
Unterhaltungen forcieren
Facebook demonstrierte als Beispiel, wie man in einer Unterhaltung den Versandstatus prüfen oder die Lieferadresse korrigieren kann. Auch bei WhatsApp werden die Möglichkeiten zur Kommunikation mit Unternehmen ausgebaut. Unter anderem können die Firmen in ihren WhatsApp-Chats nun neue Listenansichten mit bis zu zehn auswählbaren Optionen anbieten, damit Antworten seltener per Hand eingetippt werden müssen. Sie können ihren KundInnen nun zum Beispiel auch per WhatsApp mitteilen, wann ein Artikel wieder lieferbar ist. Unternehmen sollen ihre WhatsApp-Präsenz künftig binnen fünf Minuten einrichten können – vorher habe es zum Teil Wochen gedauert.
Neue Nutzungsbedingungen
Die neuen Möglichkeiten zur Kommunikation mit Unternehmen waren laut Facebook der Kernpunkt der neuen Nutzungsbedingungen von WhatsApp, die Mitte Mai in Kraft traten. Sie sorgten für Debatten und eine Abwanderung von NutzerInnen, weil Kritiker und Datenschützer warnten, der Mutterkonzern Facebook könne damit Zugriff auf mehr Daten von WhatsApp bekommen. WhatsApp wies das stets zurück. Für NutzerInnen, die den neuen Regeln nicht zustimmen, sollen grundlegende WhatsApp-Funktionen entgegen ersten Ankündigungen nicht eingeschränkt werden. Für die Nutzung der neuen Möglichkeiten zum Austausch mit Unternehmen wird die Zustimmung aber erforderlich sein.
WhatsApp monetarisieren
Mit diesem Vorhaben, die Kommunikation zwischen Unternehmen und ihren KundInnen auszubauen, möchte Facebook Geld mit WhatsApp verdienen. Das weltgrößte Online-Netzwerk übernahm 2014 die Plattform WhatsApp für rund 22 Milliarden Dollar. Mit dem Kauf nahm Facebook zwar einen potenziellen Rivalen vom Markt, der Dienst trug bisher aber wenig zum Konzerngewinn bei. Zeitweise wurde über Werbung im "Status"-Bereich von WhatsApp nachgedacht, wo NutzerInnen Fotos und Videos für einen Tag mit ihren Kontakten teilen können. Die Idee wurde dann aber auf Eis gelegt.
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