Das vergangene Jahr 2022 lief für Instagram durchwachsen. Einerseits konnte das Meta-Netzwerk zwei Milliarden aktive User verbuchen – und damit einen Meilenstein erreichen. Anderseits musste sich die Plattform aufgrund der durch vielfältige Anpassungen zunehmenden TikTokification mit einer Petition namens „Make Instagram Instagram again“ auseinandersetzen und einen neuen Kurs einschlagen.
Dieses Jahr führt Instagram diesen Spagat fort und konzentriert sich sowohl auf KI-Empfehlungen als auch Features, die auf engere Verbindungen zwischen Creatorn und Usern sowie Freund:innen einzahlen. Darüber hinaus strebt das Netzwerk die Weiterentwicklung von AR- und VR-Elementen an und läutet damit die nächste Phase des Metaverse ein. Wir geben euch hier einen Überblick über die drei wichtigsten Themen für die Social-Plattform.
1. Instagram möchte User dazu inspirieren, kreativ zu sein – allen voran mit KI und AR
Instagram konnte durch kreative Funktionen, wie „erstaunliche Fotofilter und verrückte Rahmen“ überhaupt erst so wichtig für die Social-Media-Landschaft werden. Denn Instagram war die erste große Plattform, die verschiedene Filter und Effekte für Bild-Posts implementierte – auch wenn viele der „verrückten“ Funktionen eigentlich von Snapchat stammen und von dem Social-Netzwerk kopiert wurden. Vor diesem Hintergrund dürften sich User auch 2023 wieder auf neue visuelle Optionen und Post sowie Reel und Story Tools freuen. Vermutlich liefert Instagram 2023 zunehmend AR Features und Möglichkeiten zur Integration von 3D-Objekten auf der Plattform. Instagram bietet bereits jetzt schon kreativen und experimentierfreudigen Usern einen einfachen Zugang zur neuen Stufe des Social-Media-Erlebens – etwa durch neue Möglichkeiten, Avatare zu nutzen, beispielsweise auf Instagram als Profilbild oder auf Facebook als Titelbild.
2. Instagram möchte es Usern ermöglichen, für sie spannende Inhalte zu entdecken
Das Meta-Netzwerk erntete vergangenes Jahr viel Kritik für die Adaption des TikTok-ähnlichen Algorithmus, konnte jedoch gleichzeitig die aktiven User-Zahlen erhöhen. Auch das kommende Jahr 2023 wird vor diesem Hintergrund für Instagram ein Drahtseilakt. Denn der Fokus auf KI-Empfehlungen bietet sowohl große Chancen als auch erhebliche Risiken für die Plattform. Aktuell erhalten Nutzer:innen sowohl empfohlene Inhalte à la TikTok als auch mehr Raum für Verbundenheit und kollaborative Team-Projekte. Etwas mehr als 15 Prozent der Inhalte in Instagram Feeds werden über die KI-Empfehlungs-Engine bereitgestellt. Es wird erwartet, dass sich diese Zahl bis Ende 2023 „mehr als verdoppelt“.
Bislang empfiehlt Instagram Usern lediglich Posts und Reels – vermutlich könnte sich das dieses Jahr ändern. Demnach könnten auch Stories-Empfehlungen auf der Plattform etabliert werden.
Auch BeReal stellt für Instagram eine besondere Inspirationsquelle dar. Die Gen Z App hat es mit der innovativen Dual-Kamera-Funktion und allen voran authentischen sowie täglich einmaligen Foto-Challenges geschafft, zur Apple App des Jahres 2022 gewählt zu werden. Instagram testet seit kurzem den BeReal-Klon Candid Stories.
3. Mehr Raum für Verbindungen auf Instagram
Früher haben User auf Instagram vermehrt Inhalte öffentlich geteilt – sowohl um in Kontakt mit anderen Usern zu treten als auch, um persönliche Interessen mitzuteilen. Doch im Laufe der Zeit wünschten sich viele User mehr Optionen, um sich lediglich mit Gleichgesinnten und Freund:innen auszutauschen, statt Inhalte mit allen Usern zu teilen. Meta hat etwa festgestellt, dass User vermehrt Inhalte in Stories und DMs posten, statt sie in ihrem Haupt-Feed publik zu machen.
Vor diesem Hintergrund launchte die Meta-Plattform kürzlich Instagram Notes - ein Feature, welches es Usern ermöglicht, ihre Gedanken in Textform mit Freund:innen zu teilen. Instagram möchte sich künftig wieder mit sozialen Funktionen von anderen Plattformen (etwa TikTok) abheben. Hierfür plant das Netzwerk Usern mehr Engagement-Möglichkeiten zu bieten, anstatt lediglich Inhalte zu pushen.
Fazit: So können Marketer und Creator im Zuge dieser 3 Entwicklungen mehr Menschen auf Instagram erreichen
Sowohl Unternehmen als auch Creator sollten prüfen, welche Trends und Features für ihre Präsentation auf Instagram nützlich sein könnten. Wer experimentelle Features smart umsetzt und trendaffin auf der Plattform kommuniziert, hat hohe Chancen auf einen Engagement und Reichweiten-Boost. Allerdings sollte dabei nie das Brand Image außer Acht gelassen werden. Identifiziere also vorab deine Werte- und Produktversprechen sowie deine Zielgruppe und möglicherweise auch Herausforderungen, um anschließend deine Social-Präsentation kreativ mit den verschiedenen von Instagram gebotenen Tools umzusetzen.
Die verstärkte Ausspielung von KI-Empfehlungen könnte dazu führen, dass deine Beiträge mehr Usern ausgespielt werden. Hierfür müssen Nutzer:innen dir nicht mehr folgen. Um jedoch mehr in den Feeds der User zu erscheinen, lohnt es sich, auf Video-Content zu setzen. Denn die jüngsten Entwicklungen haben bewiesen, dass Instagram originäre Videos in Form von Reels stärker pusht und in die Feeds der Nutzer:innen spült.
Im Kontext Kund:innenservice könnten Direct Messages auf Instagram prominenter und somit wichtiger für dich werden. Doch auch hier gilt es, sich zwar an das Kommunikationsverhalten der User auf Instagram anzupassen, sich jedoch gleichzeitig treu zu bleiben. Gen Z Jargon sollte somit nur passend verwendet werden – eine allzu förmliche Ansprache ist jedoch in Direct Messages eher deplatziert.
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