Facebook konnte bei der jüngsten Quartalsbilanz überzeugen. Facebook möchte nun zeigen, wie das soziale Netzwerk mit der kürzlich durchgeführten Datenschutzänderung von Apples iOS 14 umzugehen plant.
Bei Facebook steht eine große Veränderung ins Haus. Diese geht jedoch nicht direkt von dem sozialen Netzwerk aus, sondern hat vielmehr ihre Ursache in dem Datenschutz-Update von Apple iOS 14, welches am 26. April 2021 ausgerollt wurde. Von nun an haben iPhone-Nutzer die Möglichkeit besser zu kontrollieren, welche Apps ihre Aktivitäten für Werbezwecke nachverfolgen und können dies nun untersagen. Schon nach der Ankündigung über diese neue Transparenz-Regelung zeigte sich Facebook äußerst besorgt, schließlich beruht Facebooks Geschäftsmodell zu großen Teilen darauf, seinen Kunden personalisierte Werbeanzeigen anbieten zu können, deren Effizienz durch das Tracking überprüfbar wurde. Verbieten es iPhone-Nutzer nun jedoch dem sozialen Netzwerk, ihre Aktivitäten nachzuverfolgen, wird auch das Anbieten von eben jenen personalisierten Werbeanzeigen erschwert. Ein großes Problem für den Tech-Giganten. Schließlich kann niemand voraussehen, wie viele NutzerInnen von dieser neuen Einschränkung Gebrauch machen werden und Facebook damit flöten gehen.
Praktisches Tracking
Durch das Tracking konnte das soziale Netzwerk in der Vergangenheit sehen, wie viele Facebook-Nutzer eine Werbeanzeige gesehen haben, zwar nicht direkt draufgeklickt haben, aber später einen mit der Werbung in Verbindung stehenden Kauf getätigt haben. Diese Kennzahl wird View-through-Conversion genannt und findet auch bei anderen Tech-Anbietern wie beispielsweise Google routinemäßig Anwendung. Facebook hat angesichts des Apple-Updates jedoch nicht den Kopf in den Sand gesteckt, sondern sich sogleich überlegt, wie das Werbegeschäft trotz härterer Datenschutzregelungen trotzdem erfolgreich bleiben kann. Wie genau der Plan hierfür aussieht, hat CEO Zuckerberg während des im Anschluss an die Bilanzvorlage durchgeführten Conference Calls ausführlich erläutert.
Fokus auf Facebook Marketplace und Shops
Schon jetzt hat sich Facebook mit Marketplace in Sachen E-Commerce ein beeindruckendes Standbein aufgebaut, über das NutzerInnen untereinander Waren kaufen und verkaufen können. Wie Zuckerberg erklärte, würden monatlich mehr als eine Milliarde NutzerInnen den Marktplatz nutzen. Die Funktion gibt auf Facebook oder Instagram angemeldeten Geschäften die Möglichkeit, ihre Produkte direkt über die Profile auf den beiden sozialen Netzwerken anzubieten. Hier verkündete der Facebook-CEO, dass es mittlerweile mehr als eine Million aktive Shops monatlich gebe und diese mehr als 250 Millionen monatliche BesucherInnen anziehen würden.
Werbung bleibt wichtige Einnahmequelle
Wichtig ist dabei, dass Facebook mit seinem Online-Handelsangebot nicht versucht, in Konkurrenz mit etablieren E-Handelshäusern wie beispielsweise Amazon zu treten. Denn Facebook verdient nicht an jedem Verkauf mit, sondern nimmt lediglich eine kleine Verarbeitungsgebühr. Dies soll auch in Zukunft so bleiben, sodass sich Facebook weiterhin auf sein Werbegeschäft konzentriert. Nur dass eine Werbeanzeige nicht mehr auf eine externe Seite verlinkt, sondern ein Kauf innerhalb von Facebook beziehungsweise Instagram abgeschlossen werden kann. Auf diese Weise wird wieder nachvollziehbar, inwiefern das Ausspielen einer bestimmten personalisierten Werbung auch zum Abschluss eines Kaufs geführt hat. Auch wenn diese Möglichkeiten das Update "überschaubar" machen, geht Facebook trotzdem davon aus, dass das Update für den Rest des Jahres "ein Gegenwind" bleibe. Insgesamt habe die Corona-Pandemie jedoch dazu beigetragen, dass mehr Unternehmen die Facebook-Werbeanzeigen für sich genutzt hätten, da sich ein Teil des Einzelhandels im Zuge der Kontaktbeschränkungen ins Internet verlagert habe.
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