Ab 28. Juni 2025 wird Barrierefreiheit für viele Unternehmen zur Pflicht – Ist deine Website bereit?
- katharina661
- vor 3 Tagen
- 2 Min. Lesezeit
Ab Juni 2025 tritt in Deutschland/Österreich das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) in Kraft – ein Gesetz, das viele Unternehmen betrifft, besonders im digitalen Raum. Ziel ist es, Menschen mit Behinderungen gleichberechtigten Zugang zu digitalen Produkten und Dienstleistungen zu ermöglichen. Websites, Apps, E-Books, Self-Service-Terminals und viele weitere digitale Angebote müssen ab diesem Stichtag barrierefrei gestaltet sein. Doch was bedeutet das genau – und bist du betroffen?

Wer ist betroffen?
Das BFSG gilt ab dem 28. Juni 2025 für:
Unternehmen, die digitale Produkte oder Dienstleistungen verkaufen, wie z. B. Online-Shops, E-Book-Anbieter oder Softwareentwickler.
Dienstleistende, z. B. Banken, Reisebüros, Telekommunikationsanbieter.
Hersteller und Vertreiber digitaler Endgeräte wie E-Reader, Geldautomaten oder Ticketautomaten.
Kleine Unternehmen mit weniger als 10 Beschäftigten und weniger als 2 Mio. Euro Jahresumsatz sind von der Pflicht ausgenommen – aber: Auch sie profitieren von barrierefreien Angeboten. Warum, erfährst du gleich.
Was heißt „barrierefrei“ im digitalen Kontext?
Barrierefreiheit bedeutet, dass alle Menschen – unabhängig von körperlichen oder kognitiven Einschränkungen – digitale Inhalte einfach, verständlich und zugänglich nutzen können. Das umfasst unter anderem:
Bedienbarkeit per Tastatur (für Menschen, die keine Maus nutzen können)
Vorlesbare Inhalte durch Screenreader
Kontraste und Schriftgrößen, die auch bei Sehschwächen lesbar sind
Alternativtexte für Bilder und Untertitel für Videos
Klare, einfache Sprache
Die konkreten Anforderungen orientieren sich an den internationalen WCAG-Standards (Web Content Accessibility Guidelines), insbesondere an der Stufe AA.
Warum sich Barrierefreiheit auch für dich lohnt – selbst wenn du (noch) nicht verpflichtet bist
Barrierefreiheit ist keine lästige Pflicht – sie ist eine Investition in Qualität, Nutzerfreundlichkeit und Reichweite:
Erweiterung deiner Zielgruppe: Rund 10 Millionen Menschen in Deutschland leben mit einer Behinderung – potenzielle Kund:innen, die du mit barrierefreien Angeboten besser erreichst.
Bessere Usability für alle: Was Menschen mit Behinderung hilft, verbessert auch die Nutzererfahrung für Senioren, mobile Nutzer oder Menschen in schwierigen Nutzungssituationen (z. B. bei schlechter Internetverbindung).
SEO-Vorteile: Suchmaschinen honorieren zugängliche Seiten – z. B. durch klare Struktur, sauberen Code und beschreibende Inhalte.
Zukunftssicherheit: Frühzeitig barrierefrei zu denken, hilft dir, langfristig gesetzliche Vorgaben zu erfüllen und kostspielige Nachrüstungen zu vermeiden.
Imagegewinn: Barrierefreiheit zeigt gesellschaftliches Verantwortungsbewusstsein – ein starkes Signal an Kund:innen, Partner und Mitarbeitende.
Wie du jetzt starten kannst
Egal, ob du zur Pflichtgruppe gehörst oder proaktiv handeln willst – jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um deine Website auf Barrierefreiheit zu prüfen. Hier ein paar erste Schritte:
Audit durchführen: Lass deine Website professionell auf Barrierefreiheit testen – es gibt auch kostenlose Tools für einen ersten Check (z. B. WAVE oder axe).
WCAG-konform umsetzen: Achte auf Struktur, Farbkontraste, Alternativtexte und Bedienbarkeit.
Schulungen für dein Team: Entwickler:innen, Designer:innen und Content-Verantwortliche sollten das Thema Barrierefreiheit verstehen und umsetzen können.
Kontinuierlich testen: Barrierefreiheit ist kein einmaliger Task – sie gehört in den laufenden Prozess der Websitepflege.
Fazit
Ab dem 28. Juni 2025 wird Barrierefreiheit für viele Unternehmen gesetzlich verpflichtend – und das ist gut so. Denn digitale Teilhabe ist ein Grundrecht. Ob du gesetzlich betroffen bist oder nicht: Barrierefreiheit bringt Vorteile für deine Nutzer:innen, dein Unternehmen und unsere Gesellschaft.
Mach den ersten Schritt – und sorge dafür, dass niemand ausgeschlossen wird.
Bei Fragen stehen wir gerne zur Verfügung. Gerne setzen wir die nötigen Schritte auch um.
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