Der US-Social-Media-Riese gibt nach eigenen Angaben australische Nachrichtenseiten auf seiner Plattform wieder frei. Im Streit um ein Gesetz hatte Facebook den Zugang zu Nachrichten- und Katastrophendiensten in Australien blockiert.
Facebook und die australische Regierung haben im Streit um ein geplantes Gesetz zur Regulierung des digitalen Nachrichtenmarkts einen Kompromiss erzielt. Der US-Internetgigant kündigte deshalb am Dienstag an, dass eine seit vergangener Woche in dem Land verhängte Sperre journalistischer Inhalte auf Facebook wieder aufgehoben werde.
"Wir sind erfreut darüber, dass wir eine Vereinbarung mit der australischen Regierung erreichen konnten, und wissen die konstruktiven Diskussionen zu schätzen", erklärte der Australien-Chef von Facebook, Will Easton. Nach seinen Angaben nahm die Regierung "Änderungen" an dem Gesetzestext vor. Die journalistischen Nachrichteninhalte könnten deshalb auf den Seiten australischer Nutzer "in den kommenden Tagen" wieder freigeschaltet werden, teilte Easton mit. Angaben zum Inhalt des erzielten Kompromisses machten beide Seiten zunächst nicht.
Die Welt sieht auf Australien
Australien will ein Gesetz auf den Weg bringen, das Facebook und Google dazu zwingt, Medienunternehmen für ihre Inhalte zu bezahlen. Dieses Vorhaben stößt weltweit auf Interesse. So will etwa Kanada ein ähnliches Gesetz erlassen, und die USA planen ein Gesetz zur Stärkung kleiner Medienunternehmen. Facebook wiederum hat erklärt, das australische Gesetz "missverstehe" den Wert der Plattform für Herausgeber. Im Streit um das Gesetz hatte die Plattform vergangene Woche den Zugang zu Nachrichten- und Katastrophendiensten in Australien geblockt.
Die Rolle des Online-Netzwerks, zu dem auch Instagram und Whatsapp gehören, ist bei der Verbreitung von Nachrichten in Australien stetig gewachsen. Die Sperre sämtlicher Medieninhalte wirkte sich sofort aus. Laut Daten der Analysefirma Chartbeat ging der Internetverkehr auf den australischen Nachrichtenseiten um 13 Prozent innerhalb des Landes und um 30 Prozent außerhalb des Landes zurück.
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