Google kündigt das nächste Kapitel der Internetsuche an – Künstliche Intelligenz übernimmt das Steuer
- networxbox
- 21. Mai
- 3 Min. Lesezeit

Auf seiner diesjährigen Entwicklerkonferenz I/O hat Google eine klare Botschaft gesendet: Die Zukunft der Websuche ist künstlich intelligent. Unter dem Druck der starken Konkurrenz durch KI-Plattformen wie OpenAI, sieht sich Google – als einer der Vorreiter in der KI-Entwicklung – jetzt selbst in der Pflicht, das eigene Kerngeschäft grundlegend weiterzuentwickeln.
Dabei geht es nicht nur um technische Spielereien, sondern um einen Paradigmenwechsel in der Art, wie Menschen Informationen online finden und nutzen.
Von blauen Links zu intelligenten Antworten
Bereits seit einigen Monaten erscheinen bei bestimmten Google-Suchanfragen KI-generierte Antwortboxen. Diese neuen Textblöcke – im deutschsprachigen Raum als „Übersicht mit KI“ bezeichnet – liefern kompakte Zusammenfassungen direkt über den klassischen Suchergebnissen. Sie basieren auf Googles Sprachmodell Gemini, das aktuell in direkter Konkurrenz zu ChatGPT steht.
Diese Vorschaufunktion mag inhaltlich noch Schwächen zeigen, dennoch erreicht sie bereits über 1,5 Milliarden Nutzer weltweit – ein klares Zeichen dafür, wohin die Reise geht.
Der neue KI-Modus – ein persönlicher Recherche-Assistent
Mit der Ankündigung eines vollwertigen KI-Suchmodus („AI Mode“) in den USA, der auf dem fortgeschrittenen Gemini-Chatbot basiert, bringt Google eine neue Dimension in die Suche. Mithilfe sogenannter „Query-Fan-out“-Technologie wird eine einzelne Nutzerfrage automatisch in Teilfragen aufgespalten. Für jede Teilfrage werden gezielt Informationen recherchiert, um anschließend eine umfassende und verständliche Antwort zu liefern.
Dabei wird die neue „Deep Search“-Funktion auch bei komplexen Fragestellungen aktiv und soll tiefergehende, kontextbezogene Inhalte liefern – ganz im Sinne eines echten digitalen Assistenten.
Project Mariner: Der Suchagent erledigt Aufgaben selbstständig
Noch einen Schritt weiter geht Google mit dem Suchagenten „Project Mariner“. Dieser soll künftig nicht nur Informationen zusammentragen, sondern auch eigenständig Aufgaben im Netz erledigen können – von der Urlaubsbuchung bis zum Produktkauf. Damit wird die klassische Google-Suche zu einem interaktiven Erlebnis, das weit über die bisherige Linkliste hinausgeht.
SEO im Wandel: Sichtbarkeit bekommt eine neue Bedeutung
Für Unternehmen, Websitebetreiber und Online-Shops hat diese Entwicklung weitreichende Folgen. Der klassische Weg über SEO-Optimierung auf der „blauen Linkliste“ verliert an Relevanz, denn: Im KI-Modus wandern die gewohnten Ergebnislinks an den rechten Rand – sie spielen künftig nur noch eine Nebenrolle.
Für Marketer bedeutet das: Content muss nicht nur suchmaschinenfreundlich, sondern auch konversationsfähig und KI-relevant sein. Nur wer inhaltlich überzeugt, wird auch in der neuen KI-gesteuerten Informationswelt sichtbar bleiben.
Ein System mit neuen Spielregeln – und neuen Einnahmequellen
Google will die KI-Nutzung natürlich auch monetarisieren. Neben weiterhin bezahlten Anzeigenlinks in den Ergebnisbereichen experimentiert der Konzern mit Abo-Modellen für seine KI-Tools – teilweise mit Preisen im dreistelligen Bereich pro Monat. Zusätzlich soll eine neue Shopping-Funktion im KI-Modus Nutzer beim gezielten Onlinekauf unterstützen.
Die nächste Stufe? Virtuelle 3D-Anproben für Modeartikel direkt in der Google-Suche, angetrieben durch personalisierte Avatare.
Wearables, Augmented Reality und Datenschutz
Auch auf Hardware-Seite rüstet Google auf: Neue Prototypen von AR-Brillen zeigen Echtzeitinformationen direkt im Sichtfeld der Nutzer – ein Blick in eine Zukunft, in der digitale und physische Welt verschmelzen.
Doch all diese Entwicklungen werfen auch kritische Fragen auf – etwa zum Datenschutz. Was für Google ein konsequenter Schritt in seiner Mission ist, „weltweites Wissen zu organisieren“, lässt Datenschützer und Ethiker zunehmend aufhorchen.
Fazit von Networx Box
Die Zukunft der Online-Suche verändert sich radikal – und mit ihr die Spielregeln für Sichtbarkeit, Reichweite und digitale Kommunikation. Wer heute schon strategisch denkt, kann sich in der neuen KI-gesteuerten Weblandschaft entscheidende Vorteile sichern.
Unsere Empfehlung: Bleiben Sie informiert, denken Sie voraus – und passen Sie Ihre digitale Strategie rechtzeitig an. Denn der Wandel ist längst im Gange.
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