Facebook-Nutzer können künftig einfacher auswählen, was sie in ihrem Newsfeed zu sehen bekommen und wer ihre Beiträge kommentieren kann. Dazu gehört die Möglichkeit, den Feed wieder chronologisch einzustellen.
Der Facebook Feed ist für viele User ein Mysterium. Seit es keinen chronologischen Feed mehr gibt, ist der Algorithmus dafür verantwortlich, was wem an welcher Stelle angezeigt wird. Doch das Social-Media-Unternehmen unternimmt nun einen Schritt, um Usern mehr Kontrolle über ihren eigenen News Feed zu geben. Auch kann man entscheiden, sich nur die Posts von bis zu 30 Facebook-Freunden und Seiten aus einer Favoriten-Liste anzeigen zu lassen. Bei den eigenen Beiträgen kann man unter anderem aussuchen, ob alle oder nur die eigenen Freunde sie kommentieren können.
Priorisierung im News Feed
„Entscheide selbst, was du siehst“, verspricht Facebook im Blogpost zu dem Thema. Ganz so wird es nicht sein, aber mit zwei Kontrollmechanismen haben UserInnen zumindest mehr Einfluss darauf, was ihnen angezeigt wird. Seit Oktober können UserInnen Seiten oder Personen als Favoriten markieren. Deren Beiträge werden im News Feed bevorzugt oder sogar ausschließlich angezeigt. Das ist über ein neues Menü oben im News Feed möglich. Wer viel mit Favoriten interagiert, bekommt Zugriff und kann einen „Favoriten-Filter“ über den Feed legen und so nur noch Beiträge der ausgewählten Seiten und Personen sehen. Das neue Menü bietet außerdem die vielgefragte Möglichkeit, von einem algorithmusbasierten News Feed zu einem chronologischen zu wechseln. In Kürze, so verspricht Facebook, können Android User in der Facebook App auf die Filterleiste zugreifen und ihren Feed nach neuesten Beiträgen sortieren. In den nächsten Wochen soll die Funktion auch für iOS User getestet werden.
Wer kann meinen Beitrag kommentieren?
Facebook kündigte zusätzliche Kontrollmechanismen an, mit denen die User auf ihren Feed Einfluss nehmen und besser nachvollziehen können, warum ihnen bestimmte Inhalte angezeigt werden. Außerdem sollen NutzerInnen in Zukunft einfacher bestimmen können, wer ihre Beiträge kommentieren kann. Bei öffentlichen Beiträgen gibt es hierfür drei Möglichkeiten "Öffentlich", "Freunde" und "Profile und Seiten, die du markierst".
So kann vor allem bei sensibleren Themen Hate-Kommentaren die Grundlage genommen werden. Schließlich könnten Fremde keinen Kommentar hinterlassen, wenn eine der letzten beiden Möglichkeiten ausgewählt ist. Die neue Funktion soll gewährleisten, sich in einem sicheren Umfeld austauschen zu können.
Sortierung des Newsfeeds
Über die Sortierung des Newsfeeds durch Algorithmen gibt es seit Jahren Debatten. Kritiker warnen, dass die automatisierte Auswahl sogenannte "Filter Bubbles" bilden könne, durch die NutzerInnen einseitige Informationen bekämen, die ihren eigenen Ansichten entsprächen. Facebook bestreitet das. Die Algorithmen orientieren sich unter anderem daran, für welche Themen sich zuletzt ein Nutzer interessierte, mit wem er auf der Plattform interagierte und wo er sich gerade befindet.
Warum bekomme ich bestimmte Beiträge angezeigt?
Schon lange versucht Facebook zu erklären, warum NutzerInnen gewisse Inhalte vorgeschlagen werden. Schließlich ist es ein heikles Thema, jemandem Content von Seiten und Personen vorzuschlagen, denen nie aktiv gefolgt wurde. Das heißt, wenn Personen mit einem Beitrag interagieren, die auch mit einem Beitrag oder einer Seite interagiert haben, der ihr folgt, wird euch dieser Beitrag vermutlich vorgeschlagen. Wenn ihr euch mit einem bestimmten Thema beschäftigt, werden euch weitere Beiträge zu dem Thema vorgeschlagen. Und je nachdem, wo ihr euch befindet, werden euch auch Beiträge vorgeschlagen, die Menschen in eurer Umgebung gefallen haben. Mit der Funktion „Warum wird mir dieser Post angezeigt?“ können UserInnen nachvollziehen, wie ein Beitrag in ihrem News Feed gelandet ist. Diese wird nun zusätzlich ausgeweitet, so dass UserInnen zukünftig auf einen Beitrag tippen können, um angezeigt zu bekommen, warum dieser im News Feed zu sehen ist.
Letztendlich möchte Facebook die UserInnen so lange wie möglich auf der eigenen Seite behalten. Daher ist es essentiell, ihnen interessante und vielleicht auch unerwartete Inhalte anzuzeigen. NutzerInnen hier einen Einblick und eine gewisse Kontrolle zu bieten, kann nur dabei helfen, das Erlebnis auf der Seite zu verbessern.
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