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AutorenbildJürgen Grünauer

Nach Trumps Twitter-Sperre: Deutlich weniger Falschinformationen auf Social Media

Nachdem Trump diverse Konten in den sozialen Medien verliert, kommen Debatten über angeblichen Wahlbetrug und weitere Falschinformationen weitgehend zum Erliegen. Eine Analyse ergab einen Rückgang von Desinformationen von 73%.

Der Sturm von rechtsextremen Trump-Anhängern auf das US-Kapitol hatte Konsequenzen, mit denen kaum jemand gerechnet hatte. Nach unzähligen Postings entschlossen sich Twitter und Facebook schlussendlich doch noch zu einer Sperre seiner Konten. Eine Untersuchung des US-amerikanischen Forschungsunternehmens Zignal Labs zeigt nun, dass die Verbreitung von Desinformationen in den sozialen Netzwerken seit der Sperre von Donald Trump deutlich zurückgegangen ist. Die Diskussionen rund um das Thema Wahlmanipulation brachen abrupt ein, sobald Donald Trump von der Plattform ausgeschlossen wurde. Eine Vorgehensweise, die zwar von vielen Beobachtern grundlegend begrüßt wurde, aber durchaus auch Kritiker auf den Plan rief.


Wahlmanipulation in den USA: Trump-Accounts als Quelle für Desinformationen

Zignal Labs analysierte mehrere Social-Plattformen zwischen dem 9. und dem 15. Januar 2021. Dabei wurde untersucht, wie häufig auf diesen Kanälen Desinformationen zur US-Präsidentschaftswahl geteilt oder diskutiert wurden. In der angegebenen Zeitspanne sanken die Erwähnungen um ganze 73 Prozent, von etwa 2,5 Millionen Mentions auf 688.000. Auch die Hashtags #FightForTrump und #HoldTheLine verringerten sich laut der Analyse um 95 Prozent. In dem Bericht, den die Washington Post veröffentlichte, lassen sich jedoch keine Angaben dazu finden, welche Social-Media-Plattformen untersucht wurden.


Social-Media-Plattformen sperren Donald Trump nach Ausschreitungen in Washington, D.C.


Bereits vor der US-Präsidentschaftswahl haben die Social-Plattformen - allen voran Twitter - immer wieder Content des US-Präsidenten gesperrt oder als irreführend markiert. Der Kurznachrichtendienst verpasste den Tweets von Trump ein Warnhinweis, da diese Desinformationen zur Briefwahl verbreiteten. Nach den US-Präsidentschaftswahlen, die zugunsten des Demokraten Joe Biden ausfielen, behauptete das Staatsoberhaupt vehement, dass ihm die Wahl „gestohlen“ wurde. Angestachelt durch seine Worte, drangen AnhängerInnen des Republikaners gewaltsam in das Capitol ein. Nach diesen Ausschreitungen sperrten nahezu alle Social-Media-Plattformen die Accounts von Trump.


Weitere Maßnahmen & Sperren

Auch gegen QAnon-Verschwörungserzähler haben die großen Plattformen zuletzt ihre Gangart deutlich verschärft. In den vergangenen Tagen wurden mehrere zehntausend damit assoziierte Accounts gelöscht. Trump griff die Desinformationen und Verschwörungsmythen der QAnon-AnhängerInnen immer wieder auf seinen Social-Media-Accounts auf, um Stimmung gegen die Demokraten zu machen. Der Studie von Zignal Labs zeigt nun, dass die Social-Plattformen mit den Maßnahmen gegen den US-Präsidenten erste Erfolge verbuchen konnten!

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