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AutorenbildJürgen Grünauer

Unerlaubte Gesichtserkennung: Facebook muss Strafe zahlen


Apps und Plattformen, die ungefragt Gesichter von Usern speichern, stehen immer mehr im Fokus von Datenschützern. Erst kürzlich kam heraus, dass US-amerikanische Strafverfolgungsbehörden die App „Clearview“ nutzen. Diese kann Gesichter mit einer riesigen Datenbank abgleichen und dann alle online verfügbaren Informationen zu einer Person aufführen. Facebook muss jetzt eine Strafe von 550 Millionen US-Dollar zahlen. Wie hatte das soziale Netzwerk unerlaubt Daten zu Gesichtern gesammelt und gespeichert?


Facebook sammelt biometrische Daten


Facebook sammelte biometrische Daten von Usern per Gesichtserkennung, ohne sie vorher zu fragen. Dafür wurde das soziale Netzwerk per Sammelklage vor Gericht gezogen. Um den laufenden Rechtsstreit beizulegen und nicht zu riskieren, eine höhere Strafe zahlen zu müssen, stimmte Facebook jetzt einem Vergleich zu. Demnach soll der Konzern 550 Millionen US-Dollar zahlen.


Das sagt das US-amerikanische Gesetz zur Gesichtserkennung


Facebook wurde im US-Bundesstaat Illinois verklagt. Der dort geltende Biometric Information Privacy Act gibt vor: Unternehmen dürfen nur biometrische Daten sammeln und speichern, wenn User dazu explizit eingewilligt haben. Damit hätte Facebook auch für seine Gesichtserkennung eine Erlaubnis der Nutzer benötigt. Die hatte der Konzern jedoch nicht.


Facebook führt Gesichtserkennung wieder ein


Erst vor einigen Jahren hatte der Hamburger Datenschützer Johannes Caspar ein Verwaltungsverfahren gegen Facebook eingeleitet. Der Grund: Facebook hatte eine automatische Gesichtserkennungsfunktion eingeführt. Datenschützer bemängelten, dass Facebook ohne Erlaubnis der User biometrische Profile erstelle. 2013 hatte Caspar das Verfahren jedoch wieder eingestellt. Facebook hatte die Funktion deaktiviert.

Aktuell ist die Funktion wieder verfügbar. Der einzige Unterschied: User müssen die Funktion aktivieren. Auf diese Weise sollen sie kontrollieren können, wenn jemand ein Foto oder Video von ihnen postet.


Fazit


Facebook versucht mit dem Vergleich einer höheren Strafe zu entgehen. Denn: Ein Prozess hätte den Konzern mehrere Milliarden US-Dollar kosten können. Ein Richter muss dem aktuellen Vergleich jetzt nur noch zustimmen. Facebook zahlt dann 550 Millionen Dollar Strafe.

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