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Virtual Reality: Facebook will, dass man zwischen echter & virtueller Welt nicht unterscheiden kann

Autorenbild: Jürgen GrünauerJürgen Grünauer

Mark Zuckerberg hat als Ziel ausgegeben, den "virtuellen Turing-Test" zu bestehen. Dazu werden zahlreiche Prototypen entwickelt.

Google macht es. Facebook macht es. Microsoft macht es. Und auch Apple macht es. Die Granden des Tech-Sektors entwickeln Brillen, die virtuelle Bilder mit unserer realen Welt verschwimmen lassen. Egal ob sie wie bei Augmented Reality unsere Realität erweitern, oder uns via Virtual Reality in komplett virtuelle Welten eintauchen lassen: Die Technik schreitet voran und die Headsets werden von Jahr zu Jahr besser.


Besonders Facebook-Gründer Mark Zuckerberg hat es Virtual Reality angetan. Bei einem Pressegespräch informierte der Meta-Chef über die aktuellen Entwicklungen der Mixed-Reality-Brillen seines Konzerns. Das Ziel ist dabei klar. In Zukunft sollen KundInnen keinen Unterschied zwischen physischer Realität und virtueller Welt mehr erkennen.


Reale und virtuelle Welt

Der Turing-Test, benannt nach dem englischen Mathematiker Alan Turing, war ursprünglich als Bewertungsmethode von künstlicher Intelligenz (KI) gedacht. Dabei ahmen Computerprogramme menschliche Antworten auf ihnen gestellte Fragen nach. Gelingt es menschlichen Probanden dabei nicht, menschliche Antworten von KI-generierten Antworten zu unterscheiden, hat das Programm den Turing-Test bestanden.


Ähnlich läuft es auch bei Zuckerbergs Mixed Reality ab. Kann man virtuelle Abbildungen nicht mehr von der wirklichen Realität unterscheiden, ist der Test bestanden. „Rein visuell könnte das in fünf bis zehn Jahren so weit sein“, schätzt Hannes Kaufmann, Professor für Virtual- und Augmented Reality an der TU Wien.

Teilweise vergessen Menschen bereits jetzt schon, dass sie sich in einer virtuellen und nicht in einer realen Welt befinden. Wer in der Simulation etwa auf einem Balken balanciert und fällt, erfährt einen realen Schrecken. Noch halten es Menschen aber nicht ewig in virtuellen Welten aus. „Es kommt zur sogenannten Simulator Sickness, zu Kopfschmerzen oder Übelkeit“, weiß Kaufmann.


Viele Prototypen

Die Expert*innen beim Facebook-Mutterkonzern Meta arbeiten daran, das Wohlbefinden in den virtuellen Welten so gut wie möglich zu steigern. Höhere Auflösungen, besseres Eye Tracking, naturgetreue Farben und Kontraste – für alle Bereiche gibt es bereits Prototypen.

Die Herausforderung bestehe nun darin, diese in ein Headset zusammenzuführen, das zudem kompakt und nicht allzu teuer ist. Mit Zeitangaben hält man sich allerdings noch zurück. Der Weg vom Prototypen hin zum fertigen Produkt ist ein langer. Zuckerberg will allerdings zum Vorreiter werden: „Wir nehmen das Thema so ernst wie kaum ein anderer“, sagt er.


Noch fristen Virtual Reality und Augmented Reality ein Nischendasein. Ein großes Einsatzfeld sind bereits Computerspiele, aber auch in der Industrie wird die Technologie eingesetzt. Oder in der Ausbildung, „etwa beim Training bei der Feuerwehr oder Rettung“, sagt Kaufmann.


Alles als Hologramm

In Zukunft könnte so ein Mixed-Reality-Headset alle möglichen Geräte ablösen, ist Zuckerberg überzeugt. „Es ist ein interessantes Gedankenexperiment – überlegt einmal, welche Geräte man wirklich physisch berühren muss“, fordert er auf. Computermonitore, Fernsehbildschirme, Zeitungen – all das könnte man via Brille als Hologramm darstellen.

Kaufmann glaubt hingegen nicht, dass Virtual Reality andere Medien so einfach verdrängt: „Es wird in Zukunft weiter alle Medienformen geben und wir nutzen für jeden Zweck das Medium, das am besten dazu passt.“


Es ist aber kein Zufall, dass große Tech-Firmen in die Technologie investieren. Gerade Augmented Reality ist für Werbetreibende interessant. „Wenn ich an einem Restaurant vorbeigehe, könnte die Brille direkt Werbung dafür einblenden, die Speisekarte, oder Coupons“, sagt Kaufmann.

Was sich dystopisch anhört, ist bei anderen Medien selbstverständlich. „Bereits jetzt schauen sich wir uns vor jedem YouTube-Video Werbung an“, meint der Experte: "Auch bei Augmented-Reality-Brillen werden die Menschen diesen Kompromiss aus Bequemlichkeit wohl eingehen."

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