Employer Branding beinhaltet sämtliche Initiativen zur Entwicklung einer Arbeitgebermarke. Ähnlich der Corporate Identity, die ein positives Unternehmensimage fördern soll, fokussiert sich Employer Branding auf die Gestaltung eines positiven Arbeitgeberimages. Die zentrale Frage lautet daher: Wie kann dein Unternehmen als Arbeitgeber besonders ansprechend werden? In diesem Beitrag erhältst du Einblicke, welche Maßnahmen im Bereich Employer Branding deine Position als Arbeitgeber stärken und dir einen erfolgreichen Wettbewerbsvorteil verschaffen können.
Für den Aufbau einer robusten Arbeitgebermarke ist es entscheidend, dass das Employer Branding stets zwei Aspekte berücksichtigt: einerseits das interne Bild, das du als Arbeitgeber vermittelst, und andererseits das externe Image, das du der Welt präsentierst. Obwohl zwischen internem und externem Employer Branding in der Literatur unterschieden wird, gehen beide Ansätze Hand in Hand.
Eine überzeugende Außendarstellung ist nur durch eine starke Mitarbeiterbindung möglich. Gleichzeitig ist eine positive externe Wahrnehmung bedeutungslos, wenn die Unternehmenskultur intern nicht den Erwartungen entspricht.
Wirksame Employer Branding Maßnahmen für eine starke Arbeitgebermarke
Im Folgenden präsentieren wir dir erprobte Ratschläge und Methoden, die dazu beitragen, deine Attraktivität als Arbeitgeber sowohl intern als auch extern zu steigern.
Definiere die Kernwerte deines Unternehmens
Was zeichnet dein Unternehmen als Arbeitgeber aus? Warum sollten sich Menschen bei dir bewerben? Der Anfang des Employer Brandings besteht darin, deine eigenen Werte, Visionen und vor allem die Employer Value Proposition (EVP) zu identifizieren – dein Alleinstellungsmerkmal als Arbeitgeber.
Deine Marke sollte für etwas stehen, das sonst niemand bieten kann. Eine ansprechende Bezahlung? Kostenloses Obst und Kaffee? Das ist sicherlich positiv, aber es allein macht noch keine EVP aus. Dein Unternehmen hat eine einzigartige Geschichte und somit auch eine einzigartige Mission. Nutze deine Hintergrundgeschichte, um herauszufinden, welchen Mehrwert du als Arbeitgeber bietest.
Darüber hinaus kannst du dich für soziale Projekte engagieren, die im Einklang mit deinen Unternehmenswerten stehen. Gutes zu tun kann nicht nur dein Image als Arbeitgeber stärken, sondern wirkt sich auch positiv auf den Teamgeist und den Zusammenhalt der Mitarbeiter aus.
2. Integriere sämtliche Hierarchieebenen ins Employer Branding
Die Bildung einer Arbeitgebermarke liegt zwar hauptsächlich in der Verantwortung der Personalabteilung, muss jedoch im gesamten Unternehmen praktiziert werden. Beginne damit, deine Mitarbeiter nach Feedback zur Arbeitssituation zu befragen und sei offen für Verbesserungsvorschläge. Kreative Denker und positive Erfahrungsberichte können außerdem für Recruiting-Kampagnen genutzt werden.
Beachte zudem, dass viele Maßnahmen im Bereich Employer Branding Kenntnisse in verschiedenen Bereichen erfordern, wie beispielsweise im Social-Media-Marketing oder PR-Management. Eine effektive Kommunikation und Integration auf allen Ebenen sind daher entscheidend, um ein erfolgreiches Arbeitgebermarketing zu betreiben.
3. Nutze die Mitarbeiter als Botschafter für die Marke
Niemand kann dein Unternehmen als Arbeitgeber besser beurteilen und repräsentieren als deine eigenen Mitarbeiter. Positive und engagierte Teammitglieder sind hervorragende Botschafter für die Marke, da sie authentisch aus ihrem Arbeitsalltag berichten können, sei es durch Interviews oder Insight-Videos.
Es kann hilfreich sein, im Voraus einen kurzen Pitch zu üben, bei dem deine Mitarbeiter lernen, authentisch auf Fragen zum Arbeitsklima zu antworten. Dennoch sollten die Vorgaben nicht zu restriktiv sein, da es darum geht, die individuelle Meinung deiner Markenbotschafter zu reflektieren.
Einige Unternehmen integrieren diesen Ansatz sogar in ein Belohnungsprogramm: Mitarbeiter erhalten eine Prämie, wenn sie erfolgreich neue Teammitglieder für das Unternehmen gewinnen.
4. Fördere die Vernetzung deiner Mitarbeiter
Insbesondere für neue Mitarbeiter kann ein internes Netzwerk von großem Nutzen sein, um schnell Anschluss zu finden und sich über den Arbeitsplatz auszutauschen. Aber auch für langjährige Mitarbeiter stellt ein Intranet eine wertvolle Informationsquelle dar.
Erweitere dein internes Netzwerk und implementiere beispielsweise Chat-Funktionen oder Foren zu verschiedenen Themen. Dadurch förderst du nicht nur den Austausch zwischen Mitarbeitern, sondern sorgest gleichzeitig für einen transparenten Informationsfluss. Eine effektive interne Kommunikation stärkt den Teamgeist und wirkt gleichzeitig attraktiv auf potenzielle Bewerber.
5. Stärke deine Online- und Offline-Präsenz
Setze unterschiedliche Kanäle, Plattformen oder Veranstaltungen ein, um mit potenziellen Bewerbern in Kontakt zu treten. Hier sind einige Anregungen für den Online-Bereich:
Stelle sicher, dass deine Unternehmenswebsite eine herausragende Benutzererfahrung bietet.
Erstelle und pflege einen informativen Unternehmensblog.
Präsentiere dich aktiv auf gängigen Plattformen wie YouTube, Instagram oder Facebook.
Nutze Karrierenetzwerke wie LinkedIn für den Austausch.
Im Offline-Bereich bieten sich beispielsweise Jobmessen oder ähnliche Veranstaltungen an, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren. Der Vorteil solcher Events liegt darin, dass du deine Arbeitgebermarke live und direkt im Kontakt mit potenziellen Bewerbern vertreten kannst.
6. Schaffe eine positive Employee Experience
Die Employee Journey spielt im Employer Branding eine entscheidende Rolle, vergleichbar mit der Customer Journey. Sie umfasst sämtliche Erfahrungen, die Kandidaten während des Bewerbungsprozesses machen. Ein positiver Verlauf dieser Journey hinterlässt einen guten Eindruck und fördert die positive Wahrnehmung deines Unternehmens. Achte besonders auf folgende Aspekte:
Benutzerfreundlichkeit des Bewerbungsprozesses: Biete idealerweise eine Onlinebewerbung an, die nur wenige, übersichtliche Schritte erfordert.
Schnelligkeit des Feedbacks: Auch bei Absagen ist transparente Kommunikation wichtig, um die Investition der Bewerberinnen und Bewerber in den Prozess zu würdigen.
Auswahlverfahren: Zu viele Interviews oder Auswahlrunden können abschreckend wirken. Gestalte den Prozess schlank und flexibel, beispielsweise mit kurzen Zoom-Interviews.
Onboarding: Eine gut organisierte Einführung neuer Mitarbeiter prägt deren Eindruck von deinem Unternehmen und seiner Arbeitskultur maßgeblich.
7. Hebe attraktive Mitarbeiterbenefits hervor
Es ist offensichtlich, dass Mitarbeiterbenefits die Attraktivität eines Arbeitgebers erheblich steigern können. Beispiele von Großkonzernen wie Google, Facebook und Twitter zeigen, dass es im Bereich der Zusatzleistungen viele Möglichkeiten gibt, auch wenn nicht alle davon hierzulande so leicht umsetzbar sind.
Dennoch existieren zahlreiche Ideen und Optionen, um die Zufriedenheit deiner Mitarbeiter erheblich zu steigern: Rabatte für Freizeitaktivitäten oder Fitnessstudios, Zuschüsse für den öffentlichen Nahverkehr, finanzielle Unterstützung für Weiterbildungskurse, Dienstfahrzeuge (auch zur privaten Nutzung) oder längere Sabbaticals zusätzlich zu den gesetzlichen Urlaubstagen.
Was auch immer du anbieten kannst, hebe dies auf jeden Fall hervor.
8. Stelle Karrieremöglichkeiten und Tätigkeitsfelder vor
Die individuelle berufliche Entwicklung steht bei vielen Menschen hoch im Kurs und kann sogar der Auslöser für einen Wechsel des Arbeitgebers sein. Effektives Employer Branding bedeutet in diesem Kontext, deinen Mitarbeitern klare Perspektiven aufzuzeigen.
Kommuniziere transparent über Karrierechancen oder erstelle maßgeschneiderte Karrierepläne, um sowohl neue als auch bereits bestehende Teammitglieder zu motivieren. Auf diese Weise steigerst du nicht nur die Bindung Ihrer Mitarbeiter, sondern stärkst auch deine Anziehungskraft auf dem Arbeitsmarkt.
Abschließend lässt sich Folgendes festhalten
Employer Branding ist ein langfristigen Prozess. Eine herausragende Arbeitgebermarke ist entscheidend, um sich von anderen Unternehmen zu differenzieren. Der Weg dorthin ist jedoch anspruchsvoll und erfordert ein stabiles Fundament aus klaren Botschaften und Unternehmenswerten.
Letztendlich ist erfolgreiches Employer Branding nur möglich, wenn du die gesamte Employee Journey verstehst – das bedeutet, alle Berührungspunkte, die deine Mitarbeiter mit deinem Unternehmen haben. Gestalte diese Interaktionen so positiv wie möglich, um sicherzustellen, dass deine Employer Value Proposition (EVP) authentisch erlebt wird.
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